Forschungsthemen

Unsere Forschungsschwerpunkte

3D-Rekonstruktion der Marsüberfläche mit verschiedenen Maßstabs- und Linienzeichnungen
Rekonstruktion der Marsoberfläche aus Mastcam-Z-Bildern des Perseverance-Rovers von Sol 256 (Marsmissionstag) mit VRVis-Software PRo3D. © NASA/JPL/ASU/MSSS/JOANNEUM RESEARCH/VRVis/ICL

Fernerkundung

Fernerkundung ("Remote Sensing") bezieht sich auf Informationen über Orte oder Objekte, die physisch schwer zugänglich sind. Zu den Szenarien gehören Felswände oder Gebäudefassaden, die per Drohnenflug fotografiert werden, sowie Kontinente oder ferne Planeten, die aus Satellitendaten rekonstruiert werden. Wir entwickeln Lösungen, die Fernerkundungsmethoden an unterschiedliche Anforderungen anpassen. Unsere Forschungsergebnisse reichen von der interaktiven Visualisierung der Marsoberfläche für die Planetenforschung/Raumfahrt bis hin zur Generierung von BIM-Modellen aus Scans bestehender Strukturen. Der innovative Brückenschlag zwischen Datenerfassung und semantischer Modellierung ist uns wichtig.

Aus Punkten eines Laserscans rekonstruiertes Haus.
Aus Punkten eines Laserscans rekonstruiertes Haus.

Semantische Rekonstruktion

Im Feld der semantischen Rekonstruktion arbeiten wir u.a. daran, effiziente Wege zu finden, mit Computer Vision Algorithmen und Machine Learning Gebäude oder andere Objekte auf Bildern automatisch zu segmentieren und zu klassifizieren, um sie anschließend "intelligent" als dreidimensionales Modell zu rekonstruieren. Das heißt, dass z.B. das 3D-Modell eines Hauses selbst "erkennt", wo seine Wände, Türen, Fenster und so weiter sind. Wir optimieren hier zum einen semi-automatische Ansätze, die vom Benutzer gesteuert werden, und arbeiten zum anderen an der Entwicklung vollautomatischer Methoden.

Das Gemälde "Noche de frio espeso" von Aurelio Suárez als taktiles Relief.
Das Gemälde "Noche de frio espeso" von Aurelio Suárez als taktiles Relief.

Inklusive Digitalisierung

Um die Museen der Zukunft barrierefrei zu gestalten, forschen wir seit vielen Jahren intensiv im Bereich der inklusiven Digitalisierung nach IT-basierten Lösungen, mit denen bildende Kunst für alle Zielgruppen "sichtbar" gemacht werden kann. Hierfür haben wir unter anderem eine spezielle Visualisierungssoftware entwickelt, die aus 3D-Scans oder Fotografien von Museumsobjekten ein digitales 2.5D-Modell erstellt, das mithilfe eines innovativen Fräsverfahrens in ein taktiles Relief überführt werden kann, das Höhen, Tiefen, Oberflächenstrukturen etc. haptisch erfahrbar macht – und dadurch Museen für das 21. Jahrhundert rüstet.

Eine Forscherin zeigt auf zwei Bildschirme, wo annotierte Wirbelsäulen zu sehen sind.
Unsere vollautomatische semantische Annotation der Wirbelsäule erleichtert die Arbeit der digitalen Radiologie.

Rekonstruktion im Medizinsektor

Für die effiziente Weiterverwendung und Analyse von Daten aus bildgebendenden Verfahren im medizinischen Bereich erforschen wir innovative Wege, um mit Hilfe von maschinellem Lernen und speziell entwickelten Algorithmen bestimmte Bildinhalte wie Wirbel, Tumore oder Organe automatisch zu segmentieren. Dies ist eine wichtige unterstützende Maßnahme im Diagnoseprozess und dient auch als Grundlage für Rekonstruktionen z.B. von Volumendaten.

Eine Forscherin am Schreibtisch vor ihren zwei Bildschirmen.
Die Verbindung von (Geo-)Datenvisualisierung mit Künstlicher Intelligenz, etwa für die automatische Erkennung von Bahnsteigen oder Gehsteigen in Punktwolken.

Photogrammetrie

Wir unterhalten eine hochpräzise, groß angelegte PHOTOGRAMMETRIE-Pipeline, die bildbasierte Tools und Arbeitsabläufe bereichert. Unsere hochmodernen Algorithmen, die speziell für die Geländerekonstruktion aus Drohnenflügen entwickelt wurden, finden in einer Reihe von Anwendungsfällen Anwendung. Wir ergänzen Laserscans mit präzise registrierten Detailfotos, verwenden Foto-Stitching, um hochauflösende Orthofotos zu erzeugen, und bieten Vergleichsansichten eines rekonstruierten Gebiets im Zeitverlauf. Unsere modulare und wiederverwendbare Implementierung lässt sich gut mit den kommenden Innovationen im Bereich des kostengünstigen Scannens und der KI-gestützten Rekonstruktion kombinieren.

Visualisierung eines Bewehrungskorbes, einzelne Stäbe sind bunt eingefärbt.
Geometrische Rekonstruktion von einzelnen Bewehrungsstäben in einem Bewehrungskorb. Die Punktwolke wird aus Bildern mit NeRFs rekonstruiert.

NeRFs

Neuronale Strahlungsfelder (NeRFs) sind eine neuere KI-Methode zur Erstellung neuer Ansichten aus einer Reihe von Bildern eines Objekts. Da sie als Grundlage für die semantische Rekonstruktion verwendet werden können, haben wir eine Reihe von Experimenten durchgeführt. Wir haben die Rekonstruktionsergebnisse verschiedener Aufnahmeverfahren, Bildgrößen, Beleuchtungsbedingungen und den Einfluss von Tracking-Fehlern untersucht. Wir werden verschiedene State-of-the-Art-Methoden weiter untersuchen und Erweiterungen entwickeln, die spezifische Probleme unserer Anwendungsfälle adressieren.

Eine Frau und ein Mann sitzen nebeneinander vor zwei Computerbildschirmen, die Frau zeigt auf einen der Bildschirme
Das GeoSMAQ-Forschungsteam kombiniert bildbasierte KI-Methoden sowie geführte optische Zeichenerkennung, um wertvolle Informationen aus technischen Zeichnungen zu extrahieren.

Informationsextraktion aus technischen Zeichnungen

Technische Zeichnungen ("Engineering Drawings") enthalten wertvolle Informationen für eine Reihe von Anwendungsfällen in der Fertigung. Unser Ziel ist die Entwicklung einer vollautomatischen Pipeline für das Verstehen von technischen Zeichnungen und die Entitätsextraktion, da unsere Partner große Mengen an digitalisierten technischen Zeichnungen verarbeiten müssen, um das Potenzial der dargestellten Teile für die additive Fertigung (3D-Druck) zu analysieren. Wir setzen bildbasierte KI-Methoden ein, um Entitäten wie Objektgrenzen, Textfelder und Abmessungen zu extrahieren, und führen eine geführte optische Zeichenerkennung durch, um wichtige Textinformationen wie Materialien, Skalen oder numerische Werte zu finden. Die logische Kombination dieser Schritte ermöglicht es uns, die notwendigen Informationen zu rekonstruieren, um das Potenzial zur additiven Fertigung der jeweiligen Teile in einer interpretierbaren Weise zu analysieren.

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